Die Alarmierung der Feuerwehr wird digital
Zum Jahreswechsel steht der Feuerwehr der Stadt Mechernich eine Mammutaufgabe ins Haus: Denn die Alarmierung der Feuerwehr, die bislang über analoge Funkmeldeempfänger und Sirenen erfolgte, wird künftig durch ein völlig neues System ersetzt. Die Neuerung ist Teil eines Gesamtprojektes, von dem im Kreis Euskirchen alle Feuerwehren, die Hilfsorganisationen, der Regelrettungsdienst und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk betroffen sind.
Dazu werden gerade kreisweit an exponierten Standorten neue Funkmasten errichtet, die eine leistungsfähige und vor allem ausfallsicherere Netzinfrastruktur schaffen. Dieses Netz kann bis zu 72 Stunden autark aufrecht erhalten werden und auch bei Stromausfällen eine Alarmierung von Einsatzkräften sicherstellen.
Schlagkräftigste Feuerwehr im Kreis Euskirchen
Mit rund 475 Mitgliedern in den Einsatzabteilungen stellt die Feuerwehr der Stadt Mechernich im Kreis Euskirchen die schlagkräftigste Ressource zur Gefahrenabwehr bereit. „Und alle diese Feuerwehrangehörigen müssen nun mit einem individuell programmierten digitalen Funkmeldeempfänger ausgestattet werden“, berichtet Thomas Wolff, der stellv. Leiter der Feuerwehr. Er hat mit Lennart Aldorf, Niklas Rollinger, Simon Brose und Sebastian Graf ein Team gebildet, das bereits mit Hochdruck die erforderlichen Daten erhoben und in einer Software erfasst hat. „Letztlich müssen wir für jede Einsatzkraft ein gesondertes Profil definieren, denn viele von ihnen nehmen Doppelfunktionen wahr oder beteiligen sich bspw. an Einsätzen Hilfsorganisationen oder auch von mehreren Löschgruppen, wenn Wohn- und Arbeitsorten voneinander abweichen“, erläutert Wolff.
Mit Unterstützung der hauptamtlichen Gerätewarte wird das Team in einem zweiten Schritt alle gelieferten digitalen Funkmeldeempfänger programmieren. Ein Vorgang, der mehrere Minuten andauert. „Das ist eine richtige Sisyphusarbeit, für deren Umsetzung ich den vor allem ehrenamtlichen Mitwirkenden äußerst dankbar bin“, sagt Wolff. Künftig sollen mindestens in allen fünf Löschzügen Programmierstationen vorgehalten werden, sodass Updates und Änderungen zügig umgesetzt werden können und die Ehrenamtler kurze Wege haben.
Mehr Möglichkeiten zur Bevölkerungswarnung
Zum Jahresanfang erhalten die Mitlieder der Einsatzabteilungen die neuen Funkmeldeempfänger zur Teilnahme an einem Probebetrieb. Verläuft dieser erfolgreich, kann die Feuerwehr der Stadt Mechernich bestenfalls schon im ersten Quartal 2024 in das neue digitale Alarmierungszeitalter eintreten.
Aber nicht nur das: „Mit der Umstellung auf die digitale Alarmierung erhalten wir deutlich mehr Möglichkeiten, auch für die Warnung der Bevölkerung“, berichtet der stellv. Leiter der Feuerwehr, Thomas Wolff. Denn in den kommenden Jahren werden alle Sirenen im Standgebiet durch moderne akkugepufferte Hochleistungssirenen mit neuen Steuerungsempfängern ersetzt, sodass alle Sirenen die gängigen Warntöne abspielen können. „Darüber hinaus können wir einzelnen Sirenen oder zuvor definierte Gruppen, beispielweise entlang von Bachläufen, ansteuern lassen und damit zielgerichteter warnen“, sagt Wolff.
(von Oliver Geschwind)
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